Computer - Helfer oder Feind des Menschen
Was ist ein Computer ? - Im Lexikon wird der Computer als elektronische Rechenanlage, die vom Benutzer genau bestimmte Anweisungen durchführt, um Daten zu verarbeiten, definiert. Die anfängliche Euphorie wird verdrängt durch Angst vor Arbeitslosigkeit, dem "gläsernen Menschen" und Berührungsängsten - der Computer ein Feind ? Doch kann man all die Vorteile die er uns bringt übersehen ?
Es entsteht auch eine neue Art der Kriminalität, und zwar die Computerkriminalität. Kriminalität mit dem neuen Tatwerkzeug Computer gibt es in verschiedenen Versionen. Zum einen sind es Verstöße gegen das Urheberrecht an Software. Die Hälfte der in Deutschland eingesetzten Software besteht aus Raubkopien. Das Raubkopieren von Software wird zwar im allgemeinen als sogenanntes Kavaliersdelikt angesehen, dennoch stellt es einen Straftatbestand dar. Zum Anderen bietet das Internet momentan einen rechtsfreien Raum für rechts- und linksextremistische Organisationen und Personen, die jugendgefährdendes Material produzieren, weil es nahezu unmöglich ist, die Quellen solcher Informationen auszumachen. Eine weitere Möglichkeit der kriminellen Nutzung der Computertechnik besteht darin, sensible Informationen mit Hilfe der Computernetze aus Firmen oder Institutionen zu stehlen. Außerdem besteht für kriminelle Elemente die Möglichkeit, die beim sogenannten Telebanking übertragenen Daten abzufangen und zum Betrug zu nutzen.
Es ist auch ein Problem, dass viele Eltern keinen Einblick in das haben, was ihre Kinder den ganzen Tag an der Spielekonsole spielen, es fehlen Anknüpfungspunkte um miteinander zu kommunizieren. So wächst ein Generation von "Nintendo - Junkies" heran, die eventuell große Probleme mit der Knüpfung sozialer Kontakte haben wird. Eltern sollten sich darum kümmern, was ihre Kinder machen.
Es besteht auch die Gefahr einer Zweiklassengesellschaft, bestehend aus: Menschen die mit dem neuen Medium Computer umzugehen gelernt haben und denen, die es nicht gelernt haben. Diese zweite Gruppe wird so möglicherweise an den Rand des Arbeitsmarktes gedrängt und damit an den Rand der Gesellschaft. Besonders ältere Menschen werden davon betroffen sein, weil sie sich mit dem neuen Medium nicht anfreunden können. Dies wird eintreten, weil schon heute bei vielen Berufen Computererfahrung erwünscht wird und dies wird in der Zukunft bestimmt noch zunehmen. Es werden zwar zukünftig immer noch Berufe existieren die ohne dieses neue Medienverständnis auskommen, aber es werden wenige sein.
Durch die Computerisierung gehen Arbeitsplätze verloren, da der Produktionsprozeß vollkommen automatisch verläuft und Menschen nur zur Wartung der Maschinen, zur Kontrolle der Maschinen und zur Produktentwicklung gebraucht werden. Schon seit langem ist der Abau von Arbeitsplätzen auf die Automatisierung zurückzuführen.
Eine große aus dem Computer resultierende Gefahr ist, dass der "gläserne Mensch" entsteht.
Unter dem Begriff der "gläserne Mensch" versteht man, dass durch die Verknüpfung vielerlei Informationen durch die Computertechnik ein genaues Persönlichkeitschema erstellt werden kann. Die daraus ersichtlichen Gewohnheiten, Vorlieben und Lebensumstände werden schon heute unter dem Begriff "Data Mining" kommerziell benutzt. Zum Beispiel erfährt eine Versandhaus das ein Ehepaar ein Kind bekommen hat und schickt diesem eine Glückwunschkarte und einen Katalog mit Babyartikeln zu.
Wenn diese Informationverwertung weiter ausgedehnt wird nimmt sie ungeahnte Ausmaßen an und es entsteht der "gläserne Mensch". So könnten Firmen z.B. erfahren, dass ein Angestellter viel Alkohol und Zigaretten einkauft und so teuer werden kann und entläßt ihn.
Eine sehr häufige Anwendung des Computers besteht in der Unterhaltung des Benutzers durch Spieleprogramme und Entertainmentsoftware. Dadurch existiert eine interaktive Unterhaltungsmöglichkeit mit der sich der Benutzer aktiv beschäftigt und sich nicht nur wie beim Fernsehen passiv berieseln läßt.
Diese Möglichkeit wird häufig benutzt, da es breitgefächertes Angebot an entsprechender Software für nahezu alle Interessengruppen gibt.
Durch den Computer als neues Kommunikationsmittel wächst die ganze Welt ein Stückchen näher zusammen. Es wird nämlich in naher Zukunft möglich sein, Videokonferenzen über weite Entfernungen in exzellenter Qualität abzuhalten.
Computer können zur Simulation von Vorgängen benutzt werden, und so kann entweder Geld gespart oder können Dinge simuliert werden, die auf andere Weise nicht möglich sind. Es ist zum Beispiel möglich, Modelle neuer Flugzeuge zuerst in einem "digitalen Windkanal" zu testen; aufgrund der extrem hohen Komplexität der Luftströmungsverhältnissen, die noch nicht vollkommen realitätsgetreu simuliert werden können, ist es zwar immer noch nötig die Modelle in einem "normalen" Windkanal zu testen, so liegt doch ein großes Sparpotential bei den Entwicklungen, die immense Summen verschlingen. Ein anderes Beispiel für die Nutzung von Computern zu Simulationszwecken ist der, mit 7264 handelsüblichen Pentium Proä ausgestattete, Parallelrechner, den der Chiphersteller INTEL für das amerikanische Energieministerium zum Preis von 82,15 Millionen Mark gebaut hat. Er ist der erste einer Serie von Rechnern, die das amerikanische Energieministerium kaufen wird. Auf diesen Rechnern besteht die Möglichkeit Atombombentests unter realistischen Bedingungen zu simulieren, außerdem besteht durch die immense Rechenleistung, die Möglichkeit Wetterprognosen mit größerer Präzision aufzustellen.
Eine sehr weitverbreitete Nutzungsmöglichkeit des Computers liegt in der Textverarbeitung. Dadurch, dass die Daten digital gespeichert sind kann ein Text beliebig verändert werden, ohne das ein Qualitätsverlust eintritt. So ist der Computer einer analogen Schreibmaschine überlegen.
Der Computer kann auch ein Werkzeug zur Aufklärung von Verbrechen sein.
Der Computer kann zum Beispiel bei der Daktyloskopie sehr hilfreich sein beim Durchsuchen von großen Datenbeständen. Er kann durch Identifikation eines Fingerabdruckes, anhand seiner 112 charakteristischen Merkmale, innerhalb weniger Sekunden die richtige Person finden.
Der Computer kann auch Hilfestellung geben bei der Erstellung von Phantombildern um entsprechende Steckbriefe zu erstellen. Nach diesem Bild kann der Computer dann auch aus der Verbrecherkartei den Gesuchten herausfinden.
Außerdem gibt es mittlerweile durch den Computer mit entsprechendem Medium (CD-ROM oder Internet) die Möglichkeit an viel umfassendere Informationen zu kommen als es in den Printmedien möglich wäre. Außerdem sind die Verbreitungswege über CD-ROM und Internet preisgünstiger und umweltfreundlicher, da kein Papier benötigt wird.
Bei der CD-ROM und natürlich im Internet (sobald eine ausreichende Bandbreite gegeben ist) ist es möglich, Sachverhalte multimedial zu präsentieren. Dies schafft die Möglichkeit Dinge interessanter und leichter verständlich zu machen.
Das Medium Computer stellt natürlich auch eine sinnvolle Ergänzung zum Wissen dar, das in der Schule vermittelt wird. Hierfür existieren schon einige brauchbare Titel im Handel.
Der Computer erlaubt neue Wege bei der Ausbildung von Ärzten bezüglich der Planung und Durchführung von Operationen. So können sie schon heute auf ein vollständiges sehr detailliertes 3D-Modell eines menschlichen Körpers zurückgreifen um verschiedene Bereiche genau betrachten zu können.
Als Grundlage hierzu dienten 1871 Schnittbilder des Texaners Joseph Paul Jernigan, der seinen Körper der Medizin vermachte bevor er wegen Mord zum Tode verurteilt und 1993 hingerichtet wurde. Mitarbeiter der Universität Colorado froren die Leiche in blauer Geleemasse ein und schabten mit einer riesigen Hobelmaschine Millimeter für Millimeter ab. Digitalkameras schossen detailgenaue Aufnahmen der Schichten. Durch eine sehr aufwendige Bearbeitung der Daten mit dem Computer ist es möglich, verschiedene Organe des "Voxel-Mann" zu betrachten. Mit dem Kunstwort "Voxel" bezeichnen Informatiker ein kleines , dreidimensionales Volumenelement analog zum "Pixel" in der Bildverarbeitung. Den 14 Gigabyte Datensatz, der seit dem November 1994 von der U.S. National Library of Medicine angeboten wird, kann sich jeder über das Internet besorgen. Auf der ersten Konferenz zum "Visible Human Project", die Anfang Oktober 1996 im amerikanischen Bethesda stattfand, zeigte sich Michael Ackermann, Leiter des Forschungsunternehmens vom Erfolg der "wiederverwertbaren Leiche" begeistert: "So, wie Flugsimulatoren die Luftfahrt sicherer machten, wird dieses Projekt die medizinische Ausbildung revolutionieren."
An der elektronischen Leiche üben junge Ärzte mittlerweile plastische Chirurgie und minimal invasive Operationen. Dabei werden als Eingabeinstrumente sowohl Eingabegeräte die den Operationswerkzeugen nachempfunden sind als auch Datenhandschuhe benutzt. Auf dem Kopf trägt der Chirurg einen Cyberhelm in dem ihm 3D - Bilder zum Operationsgeschehen gezeigt werden. Diese Bilder werden durch Supercomputer von Silicon Graphics, die durch Spezialeffekte in Hollywoods einschlägigen Dino- und UFO-Schockern bekannt geworden sind, mit hoher Realitätsnähe simuliert.
Der Radiologe David Vining von der Browman Gray-School of Medicine in Winston-Salem, North Carolina will künftig mit 3D-Technik Patienten die unangenehme Darmspiegelung ersparen. Aus reinen computertomographischen-Daten, "die in weniger als einer Minute aufgenommen werden", erstellt Vining eine filmische Darmreise, mit der der Arzt nach gefährlichen Polypen suchen kann. Durch die schmerzfreie Methode hofft Vining, die Bevölkerung in Zukunft für Reihenvorsorgeuntersuchungen zu gewinnen.
Diese Beispiele, die sich fast beliebig fortsetzen lassen, konnten zeigen, dass der Computer schon heute eine brauchbare Hilfe darstellt, und in Zukunft wird die Unterstützung der Medizin durch die Computertechnik bestimmt nicht weniger werden.
Wie durch die Vielfalt der Argumente zu erkennen ist, gibt es viele Dinge die dafür sprechen, dass der Computer ein Helfer des Menschen ist, aber es gibt auch viele die aussagen, dass der Computer Feind des Menschen sein kann. Leider ist hier nicht möglich zu entscheiden, ob der Computer Helfer oder Feind des Menschen ist. Der Computer ist zu einem Teil des Lebens geworden, denn es finden überall Computer Verwendung; sei es im Telefon, im Backofen, in der Waschmaschine, in der HiFi-Anlage oder der Armbanduhr. Man muss sich im klaren darüber sein, dass der Computer ein sehr mächtiges Werkzeug darstellt und der Mensch lernen muß damit umzugehen und ihm zum Wohle der Menschheit einzusetzen ohne ihr zu schaden.
Doch es stellt sich die Frage, wie lange die am Anfang aufgeführte Definition noch gültig ist, die aussagt, dass der Computer die vom Benutzer genau bestimmten Anweisungen durchführt. Viele Forscher arbeiten schon lange daran menschenähnlich Roboter zu bauen die lernen, denken und selbstständig handeln.
Prof. Hans Moravec behauptet sogar, dass in 40 Jahren Roboter gebaut werden könnten, die menschlichen Intellekt besitzen. Er geht sogar soweit, dass er in seinem Buch "Mind Children" schreibt: "Eine Weile noch, werden wir von ihren Werken profitieren. Doch früher oder später nehmen sie, wie richtige Kinder, ihr Geschick selbst in die Hand, während wir, die alten Eltern, leise vergehen. Die Fackel wird weitergereicht, doch viel ist nicht verloren."
Christian Leber
(achtung: diese Eröterung gab eine 1.5, allerdings ich find das Teil nicht mehr so toll aber egal viel Spaß wünscht dir Christian Leber)